Kochwissen

Die Gefriertruhe, unser Freund – so friert ihr richtig

Die Gefriertruhe ist etwas, das keiner in seiner Küche missen möchte, oder? Wenn man mal schnell etwas zu Essen machen will und nicht viel Zeit hat, wird sie einfach geöffnet und irgendetwas findet sich immer. Wenn man mal viel zu viel gekocht hat, werden Reste einfach eingefroren.
Aber was darf man und was sollte man lieber nicht einfrieren? Wie lange halten sich welche Lebensmittel, wenn sie im Eis-Schlaf schlummern? Eine Übersicht


Lebensmittel, die nicht eingefroren werden sollten

  1. wässriges Obst: Melonen, Weintrauben
    Wenn ihr sie einfriert, saugen sie sich mit sehr viel Wasser voll und sind nach dem Auftauen matschig
  2. wässriges Gemüse: Tomaten, Gurken
    Nach dem Auftauen hat das Gemüse nicht mehr die „richtige“ Konsistenz – ihr wollt sie danach nicht mehr essen, glaubt mir
  3. Milchprodukte: Weich- und Frischkäse, Quark, Joghurt
    Wenn ihr diese Produkte einfriert, können sich die Phasen trennen. Das führt zu einer „krisseligen“ Struktur.

Lebensmittel, von denen ihr vielleicht nicht wisst, dass man sie einfrieren kann

  1. Bananen:
    Einfach in Scheiben schneiden und in einem Beutel oder einer Dose einfrieren und dann bei Bedarf für Smoothies, Joghurt oder Gebackenes verwenden
  2. Avocado:
    Sie werden geschält, zerdrückt und mit dem Stein eingefroren (der sorgt dafür, dass die Avocado nicht braun wird). Nach dem Auftauen könnt ihr Guacamole daraus machen oder sie für Pasta benutzen
  3. frische Hefe oder Hefeteig
    Falls mal was über bleibt oder ihr keine Zeit zum Backen habt, könnt ihr Hefe super einfrieren. Mehr dazu findet ihr in diesem Beitrag
  4. Toastbrot
    Es verschimmelt schnell – so könnt ihr Abhilfe schaffen: Einfach portionsweise einfrieren
  5. Keksteig
    Kennt ihr das auch? Zu Beginn des Backens hat mal so viel Lust, dass man gleich die doppelte Menge Teig macht und dann is irgendwann die Luft raus? Ihr könnt den restlichen Teig einfrieren und bei nächster Gelegenheit weiterbacken
  6. Brühe/Fonds
    Wenn man einen Fond kocht, lohnt es sich, gleich mehr zu machen. Die Reste lassen sich gut einfrieren

Was ist Gefrierbrand und wie verhindert ihr ihn?

Eigentlich kann man das mit einem Sonnenbrand vergleichen – nur, dass etwas nicht durch starke Hitze, sondern extreme Kälte „verbrennt“, oder eher austrocknet. Ihr erkennt Gefrierbrand an weißen Stellen und sehr vielen Eiskristallen auf der Oberfläche der Lebensmittel. Eiskristalle findet man oft auch schon an gerade neu gekauften TK-Produkten. Diese entstehen durch die Temperaturschwankungen, denen sie ausgesetzt sind. Beim Transport zum Supermarkt und dann auch nach Hause taut es leicht an und dieses Wasser friert wieder zu Kristallen. Solange es keine dicke Eisschicht ist, ist das aber überhaupt nicht schlimm.

Auf jeden Fall solltet ihr darauf achten, dass nicht zu viel Luft im Behältnis, es also zu groß für den Inhalt ist. Gefrierbrand kann übrigens auch entstehen, wenn die Verpackung des Gefrorenen kaputt ist.

So friert man richtig ein: „Gefrier-Blöcke“ vermeiden

Wenn man die Lebensmittel zuerst mit Abstand auf ein Tablett legt (zum Beispiel Ravioli oder Fleischstücke) und abgedeckt einfriert, kann man sie danach in einen Gefrierbeutel geben und sie kleben nicht zusammen. Dadurch lassen sie sich besser portionieren und auch auftauen.

So taut man richtig auf: Lebensmittel langsam auftauen

Am besten legt ihr das Gefrorene abgedeckt über Nacht auf einen Teller in den Kühlschrank. So wird es nicht zu warm und die Keime vermehren sich durch die kältere Temperatur nicht so schnell (zum Beispiel bei Fleisch sehr wichtig).

So lange könnt ihr Lebensmittel einfrieren

Natürlich ist das abhängig vom Lebensmittel, aber es ist immer besser, es nicht zu lange aufzubewahren. Spätestens, wenn ihr Gefrierbrand auf der Oberfläche entdeckt, solltet ihr es nicht mehr essen. Ihr könnt das vermeiden, indem ihr immer ein Datum auf das Gefrorene schreibt oder eine Liste schreibt, um den Überblick zu behalten.
Auch wenn die Lebensmittel eingefroren sind, vermehren sich die Bakterien darin weiter. Dies geschieht zwar sehr verlangsamt, aber irgendwann sind es auch dann zu viele.

Gefriergut Lagerdauer
Fleisch 9 Monate
Fisch 6 Monate
Gemüse 8 Monate
Obst 9 Monate
Brot 3 Monate
Butter 8 Monate
Hefe 6 Monate
Hefeteig 3 Monate
Kräuter 10 Monate
Zubereitetes Essen mit Fleisch 3 Monate

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1 Kommentar

  1. Butty sagt:

    Sehr interessant! Toller Beitrag, danke! 🙂

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